Populistische (Nicht-)WĂ€hler bei der Bundestagswahl 2017

Von Aiko Wagner, WZB, aiko.wagner@wzb.eu

Dass der Wahlerfolg Donald Trumps, der FPÖ, des Front National oder der AfD das Augenmerk der politischen Diskussion auf „den Populismus“ gelegt haben, ist mittlerweile ein Allgemeinplatz. TatsĂ€chlich scheint es seit einiger Zeit eine neue Erfolgswelle populistischer Akteure zu geben. Diese Erfolge lassen die Frage nach den Ursachen virulent werden. Auch WZB-Forscher Aiko Wagner hat sich fĂŒr diesen Blogbeitrag eben jene Frage gestellt. Die Antwort, die er in den Daten der German Longitudinal Election Study (GLES – Roßteutscher et al. 2017) findet, hat ausnahmsweise nichts mit der vielzitierten ReprĂ€sentationslĂŒcke zu tun.

Harald Schmidt/iStock /Getty Images

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Die WĂ€hlerperspektive politischen Wettbewerbs. Konzepte, Entwicklungstendenzen und die Schließung des AfD-Elektorats

Politischer Wettbewerb ist notwendig fĂŒr das Funktionieren einer Demokratie. Aber ein Konkur­renzkampf lohnt sich nur, wenn die BĂŒrger in ihrer Wahlentscheidung nicht vollends festgelegt sind. Die Messung dieser availability kann dem­ entsprechend Aufschluss ĂŒber den Zustand des politischen Systems ge­ben, aber ebenso Aussagen ĂŒber die Offenheit der WĂ€hler einzelner Partei­en ermöglichen. Die Analyse der AfD­ WĂ€hlerschaft zeigt, dass diese we­nig offen ist fĂŒr andere Parteien – im Gegensatz zum europĂ€ischen Lang­zeittrend insgesamt. Das deutet darauf hin, dass sich eine stabile UnterstĂŒt­zerbasis fĂŒr die AfD herausbildet.

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How Important are the Candidates? What if Merkel were Steinmeier and SteinbrĂŒck were Merkel?

Originally published on this blog in German on August 29th, 2013.

Especially when elections are in the offing, the personalization of politics is a highly popular thesis. It is claimed:

  • That more attention is paid to politicians than to the content of politics and the merits of parties
  • That assessing the private and personal qualities of candidates for the chancellorship is more important than judging distinctly political qualities
  • That these have been growing trends in recent years. Weiterlesen

Diagnose: Linksseitige KoordinationsschwÀche

Auf den ersten Blick erscheint die Verteilung der Direktmandate im neuen Bundestag ungerecht. WĂ€hrend SPD und GrĂŒne fast 40 Prozent der Erststimmen errungen haben, erhielten sie nur knapp 20 Prozent der Direktmandate. FĂŒr Schwarz-Gelb dagegen reichten weniger als 50 Prozent der Erststimmen fĂŒr fast 80 Prozent der 299 (Erststimmen-)Sitze. Was steckt dahinter? Weiterlesen

Wie wichtig sind die Kandidaten? Was, wenn Merkel Steinmeier wĂ€re und SteinbrĂŒck Merkel?

Gerade zu Wahlkampfzeiten hat die These von der Personalisierung der Politik Hochkonjunktur. Ihr zufolge

  • findet das politische Personal stĂ€rkere Beachtung als politische Inhalte und Parteibewertungen,
  • sind Bewertungen privater oder persönlicher Charakteristika der Bewerber um den Kanzlerposten relevanter als dezidiert politische Eigenschaften und
  • ist dies ein in den vergangenen Jahren stĂ€rker werdender Trend.

Dem steht ein wissenschaftlicher Diskurs gegenĂŒber, der wiederholt darauf hinweist, dass fĂŒr die individuelle Wahlentscheidung Parteibewertungen relevanter als die Beurteilungen der Kanzlerkandidat(inn)en seien. Niemand stellt jedoch in Abrede, dass Letztere eine Rolle spielen (z.B. hier nachzulesen). Die Frage aber ist: wie stark ist der Einfluss der Bewertung der Kanidat(inn)en wirklich?
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