von Wolfgang Merkel
Eigentlich schien die Sache lĂ€ngst geregelt. Als 1989 das Sowjetimperium zusammenbrach, verkĂŒndete Francis Fukuyama das Ende der Geschichte, die in der Idee der Vernunft zu sich selbst gekommen sei. Der Sieger hieĂ Liberalismus. Er sei als Ordnungsprinzip nun ohne Alternative (sic). Doch schon 15 Jahre spĂ€ter wurde die Spekulation durch die WeltlĂ€ufte entzaubert. Der Kapitalismus hatte sich zwar global durchgesetzt, auch waren die Demokratien zahlreicher geworden, doch selten in liberal-rechtsstaatlichen Varianten. Alte Diktaturen wie China stiegen zur Weltmacht auf. Russland und die TĂŒrkei wurden Autokratien. In SĂŒdkorea und Taiwan etablierten sich neue Demokratien, Singapur konsolidierte sein semi-autoritĂ€res Regime, und Hongkong rĂŒckte in die Grauzone von Autokratie und Demokratie. Der Wettlauf der Systeme war wieder offen.
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