Machen Frauen anders Politik als MĂ€nner? Die Antwort auf diese Frage liegt irgendwo zwischen Geschlechterstereotypen und widersprĂŒchlichen empirischen Ergebnissen. Leisten Frauen automatisch aufgrund ihres Geschlechts bessere Arbeit in Parlamenten als MĂ€nner? Das erscheint eher unwahrscheinlich. Sind geringe Frauenanteile in Parlamenten ein Problem fĂŒr die Demokratie? Mit Sicherheit ja, denn sie deuten auf strukturelle Diskriminierung hin, die sich auch von einer Frau an der Spitze der Bundesregierung nicht ĂŒberstrahlen lĂ€sst. Nach der Bundestagswahl 2009 lag der Frauenanteil bei lediglich 32,8%, ein Wert, der seit der Wahl 1998 (30,8%) mehr oder weniger stagniert. Die Debatte um Quotenregelungen fĂŒr FĂŒhrungsetagen groĂer Unternehmen lieĂe sich also problemlos auf den Bundestag und die politischen Parteien ĂŒbertragen. Weiterlesen
Schlagwort-Archive: Bundestagswahl 2013
Wider den Zynismus â Wieso man Wahlprogramme ernst nehmen sollte
Im Vorfeld der Wahlen hat es im politischen Berlin jĂŒngst eine Diskussion darum gegeben, ob man Wahlprogramme ernst nehmen dĂŒrfe. Laut Politbarometer vom Juni 2013 teilen 80% der BundesbĂŒrger die skeptische Sichtweise des PrĂ€sidenten des Wirtschaftsrates der CDU, Kurt Lauk. Zu recht? HĂ€ngen die Parteien, frei nach Franz Josef StrauĂ, ihre Prinzipien so hoch, dass sie, einmal an der Macht, drunter hergehen können? Weiterlesen
Und sie unterscheiden sich doch! Eine Analyse der Wahlprogramme zur Bundestagswahl 2013
Kurz vor der Bundestagswahl am nĂ€chsten Sonntag wird in vielen Medien ĂŒber die erwartete steigende Zahl der NichtwĂ€hler diskutiert. Eine immer wieder erwĂ€hnte BegrĂŒndung fĂŒr das Desinteresse der Bevölkerung an den Wahlen ist die Annahme, dass sich die Programmatiken der Parteien kaum voneinander unterscheiden. Aber stimmt diese Annahme? Die in der Regel umfangreichste Zusammenfassung der Programmatik findet sich in den Wahlprogrammen der Parteien. Eine Analyse dieser Programme fĂŒr die Bundestagswahl 2013 zeigt, dass der politische Wettbewerb in Deutschland gar nicht so grau ist und die Parteien sich in vielen Themen deutlich voneinander unterscheiden. Weiterlesen
Call for chapters
Die Herausgeber des geplanten Buches âWirtschaftskrise und Wahlverhalten in Deutschlandâ Aiko Wagner und Heiko Giebler freuen sich ĂŒber KapitelvorschlĂ€ge zu dem Buch. Im Fokus dieses extern begutachteten Sammelbandes zur Bundestagswahl 2013 steht der Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher Entwicklung bzw. Wirtschafts-/Schulden-/Eurokrise auf der einen und politischem Verhalten sowie politischem Wettbewerb auf der anderen Seite. Die KapitelvorschlĂ€ge können klassische Themen ansprechen oder auch neuere Entwicklung der Wahlforschung aufgreifen, wie z.B. AnsĂ€tze der politischen Psychologie. Neben Analysen, die sich detailliert mit der aktuellen Bundestagswahl auseinander setzen, sind BeitrĂ€ge von besonderem Interesse, die eine longitudinale und/oder komparative Perspektive einnehmen und somit helfen können, die Rolle der Ăkonomie bei der Bundestagswahl 2013 besser einzuordnen.
Alles weitere findet ihr im PDF:Â CfP_Wirtschaftskrise_und_BTW2013.
Twitterstudie zum Kanzlerduell
Heute (Sonntag, den 1. September) findet das Kanzlerduell statt. ARD, ZDF, RTL, SAT1 und Pro7 ĂŒbertragen es ab 20:30 Uhr (zum Teil mit Vor- und Nachberichterstattung). Im Rahmen der deutschen Wahlstudie (GLES) wird auch die Wirkung des Duells untersucht (siehe Komponente 5). Begleitend dazu fĂŒhrt Thorsten Faas von der Uni Mainz ein Zusatzprojekt durch. Es geht um das Kanzlerduell in Verbindung mit social media, insbesondere Twitter. UnterstĂŒtzt die Wissenschaft und macht kurz mit: tvduellstudie.de.
Wie wichtig sind die Kandidaten? Was, wenn Merkel Steinmeier wĂ€re und SteinbrĂŒck Merkel?
Gerade zu Wahlkampfzeiten hat die These von der Personalisierung der Politik Hochkonjunktur. Ihr zufolge
- findet das politische Personal stÀrkere Beachtung als politische Inhalte und Parteibewertungen,
- sind Bewertungen privater oder persönlicher Charakteristika der Bewerber um den Kanzlerposten relevanter als dezidiert politische Eigenschaften und
- ist dies ein in den vergangenen Jahren stÀrker werdender Trend.
Dem steht ein wissenschaftlicher Diskurs gegenĂŒber, der wiederholt darauf hinweist, dass fĂŒr die individuelle Wahlentscheidung Parteibewertungen relevanter als die Beurteilungen der Kanzlerkandidat(inn)en seien. Niemand stellt jedoch in Abrede, dass Letztere eine Rolle spielen (z.B. hier nachzulesen). Die Frage aber ist: wie stark ist der Einfluss der Bewertung der Kanidat(inn)en wirklich?
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